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Dendrochronologie

Die Dendrochronologie ist eine Datierungsmethode, mit der das Fälldatum eines Baumes anhand seiner Jahrringe festgestellt werden kann.

Ein Baum entwickelt beim Wachsen in jedem Jahr zwei Halbjahrringe, einen Frühjahrs- und einen Herbstring. Jeder dieser Ringe fällt in erster Linie in Abhängigkeit vom Wetter unterschiedlich aus. In guten Jahren entstehen breite, in schlechten schmale Ringe. Da die Wachstumsbedingungen für alle Bäume einer Region sehr ähnlich sind, fallen auch deren Jahrringe sehr ähnlich aus.

Durch eine Verzahnung mit lebenden und frisch gefällten Bäumen war es möglich, das Wachstum der Jahrringe einzelner Regionen über einen Zeitraum von bis zu 10 000 Jahren in Jahrringchronologien zusammenzustellen.

Für eine dendrochronologische Datierung ist dem zu datierenden Holz mit einem Hohlbohrer eine Probe mit möglichst vielen Jahrringen zu entnehmen. Dabei ist darauf zu achten, bei der Waldkante anzusetzen, um diese als jüngsten Halbjahrring zu erfassen.

Die Probe wird anschließend so lange über die Jahrringchronologie verschoben, bis die Jahrringe übereinstimmen. Nun ist die Zeit bekannt, in der der Baum gewachsen ist.

Ist es gelungen, bei der Probenentnahme die Waldkante mit zu erfassen, kann so das Fälldatum auf ein halbes Jahr genau festgestellt werden. Da bekannt ist, dass Bauholz im Mittelalter und in der Neuzeit nicht gelagert werden durfte, liegt in der Regel der Einbau des Holzes wenige Monate nach der Fällung.

In wissenschaftlichen Abhandlungen wird ein dendrochronologisch ermitteltes Baujahr mit (d) gekennzeichnet.

(Literatur: Schmidt, Burghart u.a.: Auf den Spuren alter Häuser. Jahrringdatierung und Bauweise. Lohmar im Bergischen Land, Siebengebirge.)

Beispiel für eine Jahrringkurve
Beispiel für eine Jahrringkurve