Das stille Leben der Dinge – verlängert bis 15.01.2023

In ihren fotografischen Stillleben nimmt uns Elizabeth Joan Clarke mit auf eine Reise in längst vergangene Zeiten. Es sind Erzählungen über das stille Leben der Dinge. Ihre Bilder sind Sinn-Bilder, die sie mit Anspielungen und Symbolen füllt. Sie sind auch eine Liebeserklärung an das Kunsthandwerk, an die Kunstfertigkeit, an die Fülle des Lebens, und sie wirken wie ein Gegenentwurf zu unserer lauten und oft schrillen Zeit.

Stillleben sind ein Ort der Sehnsucht nach vollkommener Reife und nach dem Festhalten an diesem Glück. Schaut man genauer hin, so fehlt es aber nicht an Mahnungen: Ein welkendes Blatt oder eine Fliege deuten den unerbittlichen Kreislauf der Natur an. Der italienische Begriff „natura morta” legt es schonungslos offen. Dabei vermag es doch die Kunst, die Dinge „lebendig” vor Augen zu führen. Hier nun setzt Elizabeth Joan Clarke an: Ihre Stillleben sind insofern keine Augentäuschung, als es Fotografien „echter” Inszenierungen sind. Die Muscheln, Gläser, Früchte und anderen Dinge haben in ihrem Studio tatsächlich so dagelegen, auf diesen Marmortischen und in diesem Licht. Sie sind Zeugnisse bestimmter, realer Momente. Zugleich sind sie ganz und gar künstlich, indem sie Kunstobjekte vergangener Zeiten mit der Frische der Natur zu neuem Leben erwecken. Und ja, natürlich auf schönste Weise die Augen täuschen.

– Dedo von Kerssenbrock-Krosigk

www.elizabeth-clarke.com