Sandmeere – Himmelsfeuer
Eine poetisch-musikalische Reise durch die Wüste zum Ich.
Mit Jutta Seifert | Lesung und Aeham Ahmad | Klavier.
Mein Ich wer bist du? fragt die Figur in dieser Geschichte. Ein Ich, das sich im Leben verlaufen hat, das sich in der Suche verliert, das den Erwartungen trotzt. Ein Ich, das schließlich aufbricht zu einer Reise durch die Wüste.
Vor über hundert Jahren gab es bereits mutige Frauen, die den Orient allein bereisten: Die eine – Isabelle Eberhardt(1877-1904) – schweizerisch-französische Schriftstellerin, reiste in Männerkleidung durch die Sahara, und fand Aufnahme in einer muslimischen Bruderschaft, die zuvor noch nie einen Europäer, geschweige denn eine Frau, als Mitglied akzeptiert hatte. Die andere – Harriet Straub (1872-1945) – eine deutsche Ärztin und Schriftstellerin, wuchs in repressiven religiösen Verhältnissen auf und wurde von der französischen Regierung als erste Ärztin in Algerien und in der Sahara angestellt.
Obwohl sie Zeitgenossinnen waren, sind sich die beiden Autorinnen jedoch nie begegnet. Ihre Aufzeichnungen und einige Texte aus der arabischen Poesie haben uns inspiriert zu einer poetisch-musikalischen Reise, die Orient und Okzident verschmelzen lässt. Eine Reise, die Zweifel an religiösen Dogmen aufwirft und dennoch in einen Moment spiritueller Erleuchtung mündet.
Aeham Ahmad wuchs als palästinensischer Flüchtling im syrischen Flüchtlingslager Yarmouk in Damaskus auf. Seit seinem fünften Lebensjahr erhielt er Klavierunterricht, später studierte er an der musikalischen Fakultät der Baath-Universität in Homs. Er wurde bekannt als der „Pianist in den Trümmern“. Als sein Klavier von den Kämpfern des „Islamischen Staates“ zerstört wurde, entschied er sich, seine Heimat zu verlassen.
2015 erhielt er in Bonn den erstmals verliehenen Internationalen Beethovenpreis für Menschenrechte. Es folgten Konzerte in ganz Europa und Japan. Er veröffentlichte mehrere Bücher und zahlreiche CDs. Er lebt heute mit seiner Familie in Warburg.
Jutta Seifert legte 2001 ihre Bühnenreifeprüfung ab und arbeitete mit verschiedenen Theaterensembles u.a. in Bielefeld, Bochum, Dortmund, Weimar und Koblenz zusammen. Seit fast 30 Jahren ist sie bundesweit mit Literaturinszenierungen auf Tour, Einladungen führten sie nach Frankreich, Ungarn, Rumänien, Namibia und in die USA. Zusammen mit Musiker*innen und Sänger*innen aus Klassik, Pop und Jazz hebt sie fast vergessene literarische Schätze und macht sie zu einem Tanz zwischen Wort und Ton. Seit fünfzehn Jahren ist sie als Hörbuchsprecherin tätig. Sie ist Preisträgerin des internationalen Heinrich-Heine-Rezitationswettbewerbs. Seit 2021 lebt sie in Warburg.
Der Eintritt ist frei.
Eine Veranstaltung gemeinsam mit „taw – theater am werk koblenz e.V.“
Foto: ©J.Wendehals